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Ihre Logopädie-Praxis in Jena, Stadtroda und Erfurt
Therapie von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen
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LESE-RECHTSCHREIB-SCHWÄCHE
… auch als Lese-Rechtschreibstörung (LRS), Legasthenie oder
Entwicklungsdyslexie und -dysgraphie bezeichnet.
Nach dem kinderpsychiatrischen multiaxialen Klassifikationsschema ist unter einer Lese-Rechtschreibschwäche eine Störung zu verstehen, „deren Hauptmerkmal eine ausgeprägte Beeinträchtigung der Entwicklung der Lese- und Rechtschreibfähigkeit ist, die nicht durch eine allgemeine intellektuelle Behinderung oder inadäquate schulische Betreuung erklärt werden kann” (Remschmidt und Schmidt 1986).
Die Lese-Rechtschreibschwäche wird hier den Teilleistungsschwächen zugeordnet.
Eine LRS ist also eine Leistungsstörung, welche im Rahmen des konventionellen Lese- und Rechtschreibunterrichts zu einer Stagnation des Lernprozesses führt, während in anderen Leistungsbereichen dem Intelligenzniveau des Kindes entsprechende Leistungen erzielt werden.
Die Entwicklungsdyslexie und -dysgraphie ist ein international gebräuchlicher Begriff, der eine schwere Störung des Schriftsprach-erwerbs unabhängig vom intellektuellen, kulturellen und emotionalen Verursachungsfaktoren bezeichnet.
Der Begriff Legasthenie ist eng verbunden mit der Diskrepanzdefinition aus den 70-er Jahren und wird heute kaum noch gebraucht.
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Hypothesen über Ursachen:
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Die traditionelle Legasthenieforschung geht von einer allgemeinen
Entwicklungsstörung der auditiven bzw. der visuellen Wahrneh-
mung, sowie der Motorik und der sensorischen Integration aus.
Neuere Untersuchungen nehmen als Ursache Störungen der Sprachentwicklung an. Eine nicht rechtzeitig vor Schuleintritt überwundene Sprachentwicklungsstörung kann auch als eine nicht hörbare Störung des phonologischen Systems (siehe phonologische Störung) zu einer Störung des Schriftspracherwerbs führen.
Neuere Forschungen der Neuropsychologie und Neurolinguistik
sehen die Entwicklungsdyslexie als Folge „zentraler sprachab-
hängiger Verarbeitungsprobleme” (Veluntino, 1987), die eine
Übertragung visueller Informationen in einen sprachlichen Code erschweren.
Warnke (1992) geht von einer möglichen Kombination von
Dysfunktionen aus:
Störung der räumlichen und/oder zeitlich sequentiellen
Reizverarbeitung,
gestörte verbale Verarbeitungsmechanismen,
insgesamt verlangsamte Informationsverarbeitung.
Ellis und Young (1988) und Klicpera et al. (1993) fanden Leistungsschwächen im verbalen Kurzzeitgedächtnis, beim Wortabruf und bei der Phonemanalyse.
Weitere Einflussfaktoren sind individuelle kognitive Lernvorraus-
setzungen, Lösungsstrategien, familiäre Unterstützung und
schulische Bedingungen
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Logopädische Therapie
empfiehlt sich bei folgenden Auffälligkeiten:
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im Vorfeld Auffälligkeiten während der Sprachentwicklung, Schwie-
rigkeiten bei der auditiven Differenzierung (Lautunterscheidung)
Defizite in der Lautsynthese (Buchstaben zu Wörtern zusammen-
zuziehen, fällt auf durch buchstabierendes Lesen)
eingeschränktes auditives Kurzzeitgedächtnis
eingeschränktes visuelles Gedächtnis
eingeschränkte auditive Analysefähigkeiten, wie Durchgliederung
von Sätzen und Wörtern (Wörter nicht aus Sätzen und Laute nicht
aus Wörtern heraushören können)
Aufmerksamkeits-, Konzentrationsstörung, die z. B. bei der Fehler-
überprüfung von Geschriebenem zum Übersehen von Fehlern führt,
obwohl die richtige Schreibweise bekannt ist
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